
Logopädische Praxis Herbst
mit zwei Standorten in Simmerath.
Die Praxen
Unsere Praxen definieren sich durch ein gesamtheitliches Konzept der Therapie.
Körperliche und psychische Aspekte beeinflussen unsere Kommunikation und unsere Leistungsfähigkeit und müssen entsprechend in der Therapie berücksichtigt werden.
Ziel der Therapie ist Entfaltung der eigenen Potentiale. Sie sollen nicht durch Handicaps der Sprache, aber auch nicht der Schrift oder der Rechenfähigkeit beeinträchtigt werden.
Am Ende steht die Verbesserung der Lebensqualität.
Logopäden gehören zu den Heilberuflern.
Sie haben eine Ausbildung absolviert, die nach 6 Semestern oder 3 Jahren mit einem Staatsexamen endet. Erst nach erfolgreichem Staatsexamen kann ein Logopäde eine Kassenzulassung erhalten. Die Ausbildung umfasst neben den logopädischen Disziplinen eine Vielzahl von medizinischen und geisteswissenschaftlichen Inhalten.
Was ist Logopädie?
Logopädie ist die Lehre von der Diagnose und Behandlung all der Bereiche, die Kommunikation zum Gegenstand haben. Viele Begriffe werden umgangssprachlich jedoch anders angewendet. Auf diesen Seiten versuchen wir allgemeingebräuchliche Ausdrucksweisen einem Fachjargon vorzuziehen.
Sprache
ist für uns das Wissen um die Bedeutung von Wörtern und wie man diese Wörter in Sätzen gebraucht. Jeder erwirbt zu irgendeinem Zeitpunkt eine Sprache. Diesen Spracherwerb muss jedes Kind leisten. Hierbei geht es zunächst um das Wissen der Bedeutung eines Wortes. Das heißt, wenn jemand „Fenster“ sagt, dann wissen wir was gemeint ist. Sagt jemand „window“, dann müssen wir die Englische Sprache zumindest teilweise beherrschen um den Sprecher zu verstehen.
Die Grammatik bezeichnet die Regeln des Gebrauchs der Wörter (sehen, gesehen, sah), die Syntax die Zusammenstellung der Wörter in Sätzen. Man kann Sprache auch wieder verlieren, z.B. durch einen Gehirnschlag – und auch wieder erlernen. Etwa 20 % aller Menschen sind zu irgendeinem Zeitpunkt von einer Sprachstörung betroffen.
Sprechen
ist der Bereich der Artikulation, d.h. der Formung von Lauten mit Mund, Rachen und Kehlkopf. Häufig vorkommende Artikulationsstörungen sind z.B. das Lispeln oder auch die Ersetzung von /sch/ in /s/. Es können auch mehrere Sprachlaute zugleich betroffen sein. Unbehandelte Sprechstörungen können zu Problemen in der Entwicklung eines Kindes führen und haben insbesondere negative Auswirkungen auf schulische Leistungen.
Therapeutische Hilfe nach Operationen an den Sprechorganen sowie bei Behinderungen, z.B. Lippen-Kiefer-Gaumen Spalten, gehören auch zum Tätigkeitsfeld eines Logopäden.
Zu den Sprechstörungen gehören auch das Stottern, Poltern und die Sprechblockaden. In der Behandlung kann man dies jedoch nicht so isoliert sehen, die meisten Störungen sind multifaktoriell und betreffen viele körperliche Bereiche. Logopädische Behandlung ist daher oft gesamtheitlich, d.h. es werden alle Aspekte des Körpers und der Persönlichkeit bedacht.
Stimme
ist der Bereich, dem man im Alltag oft wenig Beachtung schenkt. Wenn jedoch immer wiederkehrende Heiserkeit oder auch Stimmlosigkeit auftreten, dann ist der Patient doch so weit eingeschränkt, dass eine Behandlung notwendig wird. Auch Personen, die berufsbedingt ihre Stimme häufig kräftig belasten müssen (Sprechberufler), können durch gezieltes Training ihre Lebensqualität entschieden steigern. Hierzu zählen häufige Berufe wie Lehrer, Erzieherinnen oder Verkäuferinnen, aber auch Schauspieler. Logopäden helfen auch nach Operationen im Kehlkopfbereich, unter Umständen mit dem Erlernen einer Ersatzstimme oder der Handhabung von Kommunikationshilfen.
Lesen und Schreiben
ist ein Teil einer jeden Sprache und Voraussetzung für den erfolgreichen Schulbesuch und späteren Werdegang. Störungen in diesem Bereich führen nicht nur zur frühen kindlichen Frustration allen schulischen Dingen gegenüber, sie können auch persönlichkeitsprägend sein. Sicherlich führen sie aber in der heutigen Leistungsgesellschaft zu einer lebenslangen Berufsbehinderung, wenn man sie unbehandelt läst. Die Bundesregierung geht davon aus, dass etwa 8 Millionen Deutsche unter einer Lese-Rechtschreibschwäche leiden.
Schluckstörungen
sind lebensbedrohlich, da sie zu Lungenentzündung (Pneumonie) durch Verschlucken (Aspiration), dem Eindringen von Flüssigkeiten oder Nahrung in die Lunge führen (Aspirationspneumonie). Dieser Bereich war bis vor wenigen Jahren noch relativ unbekannt. Aspirationspneumonien waren daher mit die häufigste Todesursache nach einem Schlaganfall. Schluckstörungen werden heute mit sehr guten Erfolgen durch Logopäden behandelt.
Rechenschäche/Dyskalkulie
Neben der Rechenschwäche wird oft auch der Begriff Dyskalkulie verwendet. Der Begriff Rechenschwäche erklärt sich schon aus dem Wort heraus, unter einer Dyskalkulie versteht man noch wesentlich umfassendere Störungsbilder, etwa auch Probleme beim Abschätzen von Entfernungen oder Größenverhältnissen.
Persönlichkeitsentwicklung
Lerntraining und Persönlichkeitstraining (Coaching) sind im engeren Sinne keine herkömmlichen logopädischen Inhalte. Aus dem Aspekt der gesamtheitlichen Behandlung ergab sich jedoch der Bedarf, auch diese Bereiche einzubeziehen. Lerntraining optimiert basale Teilleistungen mit dem Ziel den Lernprozess zu erleichtern und zu optimieren.
Unter Persönlichkeitstraining verstehen wir die Hinwendung zu den eigenen Potentialen. Focusierung auf die persönlichen Kapazitäten, Relativierung von Handicaps. Verbesserung des Lebensgefühls. Erfolg im persönlichen und beruflichen Umfeld durch eigene positive Ausstrahlung.